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IT-Sicherheit im Baubetrieb: Schutz vor Hackerangriffen und Datenklau

Geschrieben von BRZ Redaktion | 4.7.2025

Hackerangriffe, Datenklau und Erpressungstrojaner schaffen es regelmäßig in die Schlagzeilen. Doch viele Unternehmen wiegen sich weiterhin in trügerischer Sicherheit. Fachleute warnen jedoch: Jeder Betrieb ist ein potenzielles Ziel – unabhängig von seiner Größe.

Wie ernst die Lage ist, erklärt Stefanie Götz, IT-Sicherheitsexpertin im BRZ-Rechenzentrum. Sie und ihr Team überwachen täglich die Systeme und wissen genau, wie Cyberangriffe ablaufen und welche Schutzmaßnahmen nötig sind.

 

 

Inhaltsverzeichnis

Vorsicht ist die Mutter der IT-Sicherheit

Unternehmens-IT braucht besonderen Schutz

Was versteht man unter einem Hackerangriff?

Verbreitungswege von Viren, Würmern und Trojanern

Gängige Hacker-Methoden im Überblick

Erste Schritte für mehr IT-Sicherheit

Fazit: IT-Sicherheit im Baugewerbe neu denken

FAQ zur IT-Sicherheit im Baubetrieb

Tipp

 

 

 

Vorsicht ist die Mutter der IT-Sicherheit

„Tägliche Angriffe sind Normalität – das ist besser als jeder Krimi, was da draußen im Netz passiert“, schildert Götz. „Viele Attacken laufen so unauffällig ab, dass sie zunächst gar nicht als Angriff wahrgenommen werden.“

Um das Ausmaß zu verdeutlichen, zieht die Expertin ein Bild heran: „Es ist so, als hätten Sie in Ihrem Haus alle Türen und Fenster offenstehen, während Sie mit Augenbinde und Ohrstöpseln glauben, alles sei sicher. In der digitalen Welt passiert genau das: ungeschützte Rechner laden Kriminelle zum Mitlesen, Kopieren oder Stehlen ein.“

 


Unternehmens-IT braucht besonderen Schutz

Gerade kleinere Betriebe unterschätzen oft die Gefahr. „Viele glauben, sie seien uninteressant für Hacker. Doch genau das Gegenteil ist der Fall“, betont Götz. „Ungeschützte Rechner oder veraltete Systeme sind für Kriminelle eine Einladung.“

Beispiele wie WannaCry, Petya oder Locky haben gezeigt, dass auch kleinere Unternehmen lahmgelegt werden können. „Ein einfacher Virenscanner reicht nicht aus. Ein Verschlüsselungstrojaner kann den Betrieb komplett stilllegen – und das kann existenzbedrohend sein“, warnt Götz.



Was versteht man unter einem Hackerangriff?

Ein Angriff ist der Versuch, die Vertraulichkeit, Integrität oder Verfügbarkeit von Daten zu beeinträchtigen. Die Ziele können sein:

  • Diebstahl oder Erpressung
  • Manipulation oder Zerstörung von Daten
  • Missbrauch von IT-Ressourcen (z. B. Spamversand)
  • Spionage oder Reputationsschädigung

„Früher stand bei Hackern oft der Reiz der Herausforderung im Vordergrund“, erklärt Götz. „Heute ist Cyberkriminalität ein Geschäftsmodell, das von organisierten Banden betrieben wird.“



Verbreitungswege von Viren, Würmern und Trojanern

„Die bekanntesten Angriffswege sind E-Mail-Anhänge und schädliche Webseiten“, sagt Götz. „Aber auch USB-Sticks oder scheinbar harmlose Downloads können Schadsoftware ins Unternehmensnetzwerk bringen.“

Ihre Empfehlung: „Verdächtige Dateien sollten nie auf produktiven Rechnern geöffnet werden. Im Zweifel sollte man sie von IT-Profis prüfen lassen.“

 


Gängige Hacker-Methoden im Überblick

  • Ransomware (z. B. WannaCry, Petya)
  • DDoS-Attacken (Systeme durch Überlastung lahmlegen)
  • Botnetze (Spam-Versand, gesteuerte Angriffe)
  • Phishing & Social Engineering
  • Brute-Force-Angriffe (Passwörter erraten)
  • Keylogger (Aufzeichnung von Tastatureingaben)

 


Erste Schritte für mehr IT-Sicherheit

„IT-Sicherheit muss Chefsache sein“, fordert Götz. Unternehmen sollten mindestens folgende Maßnahmen umsetzen:

  • E-Mail-Anhänge sorgfältig prüfen
  • Starke Passwörter wählen und regelmäßig ändern
  • Verschlüsselte Datenübertragung einsetzen
  • Updates und Patches regelmäßig installieren
  • Veraltete Betriebssysteme ersetzen
  • Mitarbeitende für IT-Sicherheit sensibilisieren


 

Fazit: IT-Sicherheit im Baugewerbe neu denken

„Viele Unternehmen haben inzwischen verstanden, dass es günstiger und sicherer ist, Daten in einer deutschen Cloud zu speichern als auf eigenen Servern“, resümiert Götz. „Absolute Sicherheit gibt es nicht – aber man kann es Angreifern so schwer wie möglich machen.“

 

 

FAQ zur IT-Sicherheit im Baubetrieb

 

Warum sind auch kleine Bauunternehmen ein Ziel für Hacker?

Cyberkriminelle suchen nicht nur große Konzerne aus. Auch kleine Betriebe sind attraktiv, da ihre Systeme oft schlechter geschützt sind. Die Masse an leicht zugänglichen Daten macht diese Angriffe lukrativ.


Welche Maßnahmen sind für den Einstieg in die IT-Sicherheit besonders wichtig?

Grundlegend sind aktuelle Betriebssysteme, regelmäßige Updates, starke Passwörter, verschlüsselte Datenübertragungen und geschulte Mitarbeiter. Diese Basis senkt das Risiko bereits erheblich.


Ist die Cloud wirklich sicherer als eigene Server?

Ja, wenn der Anbieter hohe Standards erfüllt. Rechenzentren in Deutschland unterliegen strengen Vorgaben. Professionelle Sicherheitssysteme, Redundanzen und Experten sorgen hier für mehr Schutz als in den meisten Einzelbetrieben.

 

 

Tipp:

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