BIM wird immer mehr zum Standard am Bau. Alle können davon profitieren, auch mittelständische Baubetriebe. Informieren Sie sich jetzt über Vorteile und erste Schritte.
Laut einer aktuellen BauInfoConsult-Studie zur BIM-Nutzung in der Baubranche arbeiten 28 Prozent der befragten Betriebe mit der BIM-Methode. Dies ist ein Anstieg um 8 Prozentpunkte im Vergleich zur Befragung vor 2 Jahren (damals: 20 Prozent BIM-Nutzer).
Ein weiteres Studienergebnis zeigt auf, dass die Hoffnungen der Befragten zugenommen haben, durch BIM eine weitreichende Prozessoptimierung zu erreichen. So verwundert es auch nicht, dass die Mehrheit der Betriebe sich darauf einstellt, BIM in den kommenden Jahren in ihren Prozessen zu implementieren.
Dies alles macht deutlich: BIM ist auf dem Vormarsch. Deshalb sollten Baubetriebe anfangen, sich jetzt schon damit zu beschäftigen. Hinzu kommt, dass in Deutschland ein Stufenplan über die verbindliche Einführung von BIM bis zum Jahr 2020 als Standard für die Vergabe von öffentlichen Infrastruktur-Projekten existiert. Dann wird „erst planen, dann bauen“ auf Basis eines Modells zur gelebten, digitalen Realität werden.
Bei der BIM-Methodik (Building Information Modeling) werden alle für das Projekt wichtigen Informationen digital hinterlegt, sodass alle am BIM-Prozess beteiligten darauf zugreifen und Veränderungen nachvollziehen können. Selbst kleinste Detailänderungen können sofort umgesetzt und transparenter nachvollzogen werden.
Bauabläufe lassen sich simulieren, bessere Planungs- und Investitionssicherheit wird durch Kollisionsprüfung gewährleistet. Insgesamt ermöglicht die Methode eine verbesserte Zusammenarbeit und Kommunikation. Über BIM können alle Informationen zur richtigen Zeit in der richtigen Qualität dem entsprechenden Projektbeteiligten zur Verfügung gestellt werden.
Die neu geschaffene hohe Transparenz ist für alle – vom Bauherrn bis zum Endkunden – von Vorteil. Die vorhandenen Informationen im Modell sorgen dafür, dass nicht mehr aneinander vorbeigeplant wird und zukünftig keine Steckdosen hinter der Heizung zum Einbau kommen. Letztlich ist sie ein gutes Mittel, um Kosten- und Terminüberschreitungen wirksam einzudämmen.
So weit, so gut. Aber so mancher wird einwerfen: Ist BIM nicht eher etwas bei Großprojekten oder Baukonzerne? Mit Sicherheit nicht! Mittel- und langfristig werden es Baubetriebe schwer haben an Aufträge zu kommen, wenn sie BIM nicht in ihrem Repertoire haben.
Und das BIM auch ein Thema für Familienbetriebe und Nicht-Baukonzerne ist, zeigt das Beispiel der Zimmerei Sieveke. Der traditionsreiche Zimmereibetrieb hat den Sprung zum modernen Holzbauunternehmen mit hohem Vorfertigungsgrad und umfangreicher maschinengestützter Fertigung geschafft. Mit digitalen Planungsmethoden und einer durchdachten Prozessorganisation konnte die Brücke zwischen anspruchsvoller Architektur und wirtschaftlicher Realisierung erfolgreich geschlagen werden.
Auf Basis der BIM-Strategie werden im Projektablauf digitale Gebäudemodelle erstellt und daraus abgeleitet. Wie das digitale Bauwerksmodell erfolgreich dabei unterstützt, die Kosten im Griff zu halten, können Sie im Praxisbeitrag vom 6. BRZ-Mittelstandsforum nachlesen. Die erfolgreich umgesetzte Digitalisierung bringt ein sehenswertes Kurz-Video auf den Punkt.
Die Nutzung digitaler Bauinformationen und die Zusammenarbeit aller Baubeteiligten erfordert ein Umdenken im Baubetrieb. Jedoch lohnt sich dieser Schritt, da alle Beteiligten alleine aus der effizienteren Planung von Baustellenabläufen profitieren. Dies sorgt für eine höhere Produktivität der eigenen Mitarbeiter und bewirkt Zeit- und Kostenersparnisse.
Weitere Vorteile sind:
Dies alles führt letztlich zur Einhaltung der Kosten, der Termine und der Qualität eines Bauprojekts. Insgesamt verbessert die Methode die Transparenz, Effizienz und Planbarkeit einer Baustelle, somit werden Planungsfehler frühzeitig entdeckt.
Auch zahlt Arbeiten mit der BIM-Methode auf die Arbeitgebermarke ein: Bei jungen Fachkräften (der Generation Z) kann man sich so gut als zukunftsfähigen und attraktiven Baubetrieb positionieren. Und gegenüber den Bauherren lässt sich natürlich auch punkten: Wer jetzt schon Erfahrungen mit BIM sammelt, wird in Zukunft ein gefragter Experte für Auftraggeber sein.
Insbesondere bei Großprojekten könnte dies schon bald der Fall sein, wenn BIM als Standard gefordert wird, dann gilt dies sicherlich auch bis hin zum Nachunternehmer. Dies erfordert ein Zugreifen auf das Modell und auch ein Auslesen der Informationen, die für die eigene Arbeit wichtig sind, um gut zu kalkulieren.
Zwar ist die digitale Baustelle in Deutschland noch in den Kinderschuhen, dennoch sind immer Akteure aus der Baubranche davon überzeugt, dass BIM in spätestens zehn Jahren zum Alltag gehören wird. Jetzt gilt es, auf diesen Zug aufzuspringen, um zu einer späteren Phase, wenn es sich am Markt durchgesetzt hat, der Konkurrenz deutlich voraus zu sein.
Holen Sie sich erste Informationen zum Thema, besuchen Sie entsprechende Veranstaltungen. Versuchen Sie BIM gegenüber positiv eingestellt zu sein. Natürlich sollten Sie ihre Mitarbeiter dabei nicht vergessen, sondern frühzeitig bei diesem Prozess mitnehmen. Zeigen Sie ihnen auf, dass die Abläufe im Betrieb dadurch effizienter gemacht, und nicht Arbeitsplätze wegrationalisiert werden sollen.
Laut der anfangs erwähnte BauInfoConsult-Studie beziehen 28 % der befragten Entscheider Informationen zu BIM über Seminare und Schulungen. Um hier den Anschluss nicht zu verlieren, ist letztlich auch eine Investition in Software sowie Schulung notwendig. Der Firmenchef oder die Firmenchefin muss sich dieses Themas annehmen und die notwendigen Weichen stellen, um erfolgreich mitzuspielen.
Die BRZ-Akademie ist sich dieser Herausforderung bewusst und unterstützt Baubetriebe bei ersten Schritten und Erfahrungen durch die praxisorientierte BIM-Grundlagenschulung.
Alle, die nach einer passender BIM-Software suchen, empfehlen wir einen Blick auf die BIM-Lösungen von BRZ. Zu allen Lösungen gibt es auch die entsprechenden BIM-Schulungsangebote.