Lohnkostentransparenz in drei Schritten – das ist das erste Thema, das BRZ als mehrstufige Online-Schulung für Baubetriebe anbietet. Das Besondere an dem neuen Format: Der Teilnehmer entscheidet selber, wann, wo und wie schnell er die einzelnen Einheiten absolvieren möchte – und schließt wie gewohnt mit einem Zertifikat ab. Wir wollten mehr über dieses Konzept erfahren und haben mit dem Leiter der BRZ-Akademie, Johannes Trienekens, gesprochen.
Blogredaktion: Online-Schulung oder Web-Seminar – Was genau ist der Unterschied?
Johannes Trienekens: Bei beiden Varianten handelt es sich um ein E-Learning-Angebot, d.h. eine Art der Wissensvermittlung, die online stattfindet. Für die Teilnahme ist lediglich ein Internet-Zugang erforderlich – das kann im Büro, unterwegs oder auch zu Hause sein.
Die Web-Seminare behandeln in 45 Minuten einen fest umrissenen Themenkomplex – meist sind das ganz aktuelle Aufgabenstellungen aus der Baupraxis, beispielsweise der Umgang mit standardisierten Formblättern oder die Frage, was es bei der Einstellung eines Auszubildenden zu beachten gilt.
Online-Schulungen hingegen beschäftigen sich mit weitaus komplexeren Themen, beispielsweise den Baulohn-Grundlagen. Diese lassen sich natürlich nicht in 45 Minuten erläutern. Hier sind mehrere Kurseinheiten erforderlich, die der Anwender aber ganz individuell in seinem eigenen Tempo absolvieren kann – auch das ist bei den Webinaren anders.
Was heißt das konkret?
Johannes Trienekens: Ein Web-Seminar findet zu einem festen Termin statt, beispielsweise am Freitag um 9:00 Uhr. Bei der Online-Schulung hingegen entscheidet der Anwender, wann er welche Kurseinheiten absolvieren will. Das kann während der Arbeitszeit sein, genauso aber am Wochenende oder spät abends. Je nach Gusto.
Gibt es auch so etwas wie eine Lernzielkontrolle?
Johannes Trienekens: Ja, jede Kurseinheit endet mit einer kleinen Hausaufgabe. Es müssen Fragen beantwortet oder auch mal etwas ausgerechnet werden. Der Anwender bekommt auch sofort eine Rückmeldung, ob seine Antworten richtig oder falsch sind.
Und erst wenn alles richtig ist, kann man die nächste Kurseinheit absolvieren?
Johannes Trienekens: Nein, soweit gehen wir nicht. Es gibt zwar Online-Schulungen, bei denen die Kurseinheiten aufeinander aufbauen und es sinnvoll ist, diese nacheinander zu absolvieren, aber gezwungen wird dazu keiner.
Wir beobachten aber schon, wie lange die einzelnen Teilnehmer für die Kurseinheiten benötigen. Wenn jemand einen Kurs mehrfach wiederholt, bieten wir aktiv Unterstützung an.
Bekommt man sonst noch Unterstützung oder ist man als „Online-Schüler“ auf sich alleine gestellt?
Johannes Trienekens: Man kann jederzeit per E-Mail Fragen stellen, die von dem jeweiligen Seminarleiter auch schnell beantwortet werden – natürlich nur zu den regulären Arbeitszeiten. Lassen sich Fragestellungen auf diesem Wege nicht lösen, klären wir das per Telefon.
Für wen machen Online-Schulungen Sinn?
Johannes Trienekens: Grundsätzlich sind Online-Schulungen für all diejenigen gedacht, die keine Zeit haben für Präsenzseminare das Unternehmen zu verlassen, die aber vertieftes Wissen benötigen. Diesen Personen bieten wir die Möglichkeit bei freier Zeiteinteilung ihren Wissensstand auf- und auszubauen. Das kann der Chef genauso sein wie der Lohnbuchhalter oder der Auszubildende.
Welche Online-Schulungen bieten Sie derzeit an?
Johannes Trienekens: Die erste Schulung, die als Online-Schulung besucht werden kann, ist die „Lohnkostentransparenz in drei Schritten“, in der die Kostenart „Lohn“ von verschiedenen Seiten beleuchtet wird. In drei Kurseinheiten wird erläutert, mit welchen Kosten ein Bauunternehmen bei unterschiedlichen Beschäftigtentypen rechnen muss, wie der Kalkulationslohn zur Preisfindung ermittelt wird und welche Möglichkeiten die BRZ-Lohnabrechnung zur Kontrolle der Lohnkosten bietet.
Die Teilnehmer erhalten jeweils ein EXCEL©-Tool, das sie bei der Berechnung der Lohn-/Gehaltskosten und des Kalkulationslohns im eigenen Betrieb unterstützt. Mit Hilfe der integrierten Übungen überprüfen Sie laufend Ihren Lernerfolg!
Gibt es noch weitere Schulungen?
Johannes Trienekens: Ab April kann die bereits angesprochene Schulung „Baulohn Grundlagen“ gebucht werden. Dabei handelt es sich um eine Schulung mit insgesamt 15 Kurseinheiten, die jeweils aufeinander aufbauen.
Warum denn so viele Einheiten?
Johannes Trienekens: Der Baulohn ist äußerst komplex und eine der schwierigsten Entgeltabrechnungen überhaupt. Die Online-Schulung bietet fundiertes Wissen kompakt und gut strukturiert und ist gedacht für Neu- und Wiedereinsteiger in die Thematik, aber auch für alle weiteren am Baulohn Interessierten. Ganz wichtig: Es spielt hier überhaupt keine Rolle, welche Software-Lösung eingesetzt wird, denn die Schulung baut Know-how im Baulohn auf bzw. festigt dieses. Wer das beherrscht, kann es auch in seiner jeweiligen Software umsetzen.
Was gefällt Ihnen persönlich besser: Präsenz-Schulungen oder E-Learning-Angebote, also Seminare über das Internet?
Johannes Trienekens: Ich selber schätze den persönlichen Kontakt und bin ein großer Freund der altmodischen Präsenzseminare. Ich verstehe aber auch alle, die in dieser schnelllebigen Zeit auch den Wissensaufbau möglichst effizient gestalten wollen oder müssen. Gut, dass es beide Varianten gibt. Ich bin aber überzeugt davon, dass E-Learning die Zukunft im Bereich der Weiterbildung ist.