Um ein Bauprojekt erfolgreich zu realisieren, sollten Sie während der Bauphase laufend überwachen, ob die kalkulierten Kosten eingehalten werden (Soll-Ist-Vergleich). Seit jeher stellen die Baulohnkosten im Baubetrieb den größten Anteil an den Gesamtkosten. Kontrolle und Transparenz sind hier also besonders wichtig!
Stellen Sie eine negative Abweichung fest, ist es unabdingbar herauszufinden, welche Ursachen hier zugrunde liegen. Schließlich müssen Sie schnell die richtigen Maßnahmen ergreifen, um die Schieflage wieder in den Griff zu bekommen, bevor der Projekterfolg gefährdet wird. In der Theorie ist das einfach erzählt, aber wie setzt man es in der Praxis um?
Eine gründliche Analyse bedeutet, dass die Überprüfung der Lohnkosten sowohl unternehmensbezogen als auch baustellenbezogen vorgenommen werden muss. Beginnen wir mit den unternehmensbezogenen Lohnkosten:
Prüfen Sie, ob sich die Arbeitsstunden und -löhne der gewerblichen Mitarbeiter wie geplant entwickeln. Oder hat das Unternehmen unerwartet viele witterungsbedingte Ausfälle? Sind z. B. übermäßig viele Fehltage zu beklagen? Diese Sachverhalte können dazu beitragen, dass Sie Ihren geplanten Jahresarbeitslohn nicht erreichen.
Klären Sie zudem, ob sich Ihre Prognose über die Höhe der Lohnzusatzkosten der gewerblichen Mitarbeiter im Jahresverlauf bestätigt. Haben Sie beispielsweise die Anzahl der Krankheitstage richtig eingeschätzt?
Sie fragen sich, warum dies so wichtig ist? Auf Grundlage der Planung für Arbeitslöhne und Lohnzusatzkosten findet die Ermittlung des Zuschlagssatzes für die Kalkulation zur Deckung der Lohnzusatzkosten statt. Entwickeln sich nun die Arbeitslöhne und/oder die Lohnzusatzkosten anders als geplant, muss der Zuschlag angepasst werden, um keine Unterdeckung zu riskieren.
Eine Lohnabrechnung im Baugewerbe sollte zwingend Auskunft über die geleisteten Arbeitsstunden und die angefallenen Arbeitslöhne geben. Dies geschieht in der BRZ-Lohnabrechnung über die sogenannte „Lohnartenaufteilung“. Weiterer wesentlicher Bestandteil der Lohnabrechnung sind die Lohnzusatzkosten. Diese werden bei BRZ mithilfe der „Lohnkostenverteilung“ abgebildet, detailliert nach Azubis, Polieren und gewerblichen Mitarbeitern. Im Optimalfall entwickeln sich die Ausfallzeiten und Kosten wie vermutet, wobei Ausfallzeiten für Feiertage und Urlaub leicht zu planen sind, da sie tariflich bzw. gesetzlich geregelt sind. Krankheits- und Sozialtage, also beispielsweise Sonderurlaubstage für Umzug, müssen jedoch individuell für jedes Unternehmen prognostiziert werden. Werden erhöhte Fehlzeiten festgestellt, wirkt sich das in zweierlei Hinsicht negativ aus: Zum einen steigen die Lohnzusatzkosten, zum anderen sinken die produktiven Stunden.
Doch nicht nur die unternehmensbezogenen Lohnkosten sind relevant, auch die baustellenbezogenen dürfen Sie nicht aus den Augen verlieren. Es muss geprüft werden, ob sowohl die auf der Baustelle eingesetzten Stunden wie auch die dafür angefallenen Kosten mit der Kalkulation übereinstimmen. Es ist möglich, dass die Stundenvorgaben eingehalten werden, die Kosten aber aus dem Ruder laufen. Wie ist das möglich? Nun, beispielsweise weil teureres Personal eingesetzt wird als geplant. Der Soll-Ist-Vergleich verdeutlicht potenziellen Optimierungsbedarf.
Die Grundlage für die Kontrolle der Lohnkosten liefert der Soll-Ist-Vergleich. Die Sollwerte für Arbeitsstunden, aber auch für Mittellöhne und Lohnnebenkosten (z. B. Fahrgelder, Verpflegungszuschüsse, Auslösungen) des einzelnen Projektes werden im Rahmen der Kalkulation festgelegt; die Istwerte liefert die Lohnabrechnung, und das über die gesamte Laufzeit der Baustelle hinweg. Somit kann jedes Bauvorhaben individuell beurteilt werden.
Unvermeidlich für Bauunternehmen sind unproduktive Stunden, die auf dem Bauhof oder in der Werkstatt anfallen. Wie viele unproduktive Stunden hatte mein Unternehmen? Die „Lohnkostenverteilung“ beantwortet diese Frage und schafft Transparenz. Voraussetzung dafür ist, dass die Stunden in der Lohnerfassung auf die entsprechende Kostenstelle gebucht werden.
Interessant für jeden Betrieb ist nicht nur die Entwicklung der eigenen Zahlen im Zeitablauf, sondern auch der Vergleich mit anderen Unternehmen. Vergleiche gleicher Größenordnung und gleicher Branche sind hierbei aussagekräftig. Auch zwischen nationalen und regionalen Mitbewerbern kann zusätzlich noch unterschieden werden. Wo liege ich im Vergleich meines Mittellohns, meiner Lohnnebenkosten und der Krankheitstage? Im Idealfall zeigt Ihnen die Lohnabrechnung, wo Ihr Unternehmen steht, so beispielsweise die Lohnabrechnung von BRZ.