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Hitzeschutz im Bau: Tipps für Baustelle und Büro

Ob auf der Baustelle oder im Baubüro – Arbeiten unter hohen Temperaturen gefährden die Gesundheit und mindern die Leistungsfähigkeit. Deshalb sind geeignete Schutzmaßnahmen gegen Hitze und UV-Strahlen unerlässlich.

Vergangene Rekordsommer haben gezeigt: Längere Hitzeperioden sind auch in Deutschland keine Seltenheit mehr. Um gesundheitliche Folgen wie Sonnenstich, Hitzeerschöpfung oder gar Hitzschlag zu vermeiden, sollten Unternehmen und Beschäftigte rechtzeitig Vorsorge treffen.

 


 

Inhaltsverzeichnis

Arbeiten in der Sonne: Schutz vor UV-Strahlen

Ausreichend trinken – Grundregel bei Hitze

Arbeitgeberpflichten auf der Baustelle

Notfallmaßnahmen bei Hitzeerkrankungen

Unerträgliche Hitze im Büro – was tun?

Arbeitszeitregelung im Sommer beachten

Empfehlungen für die Praxis & Literaturhinweise

Tipp

 


 

Arbeiten in der Sonne: Schutz vor UV-Strahlen

Bereits ab einem UV-Index von drei sind Schutzmaßnahmen erforderlich. In Deutschland liegt der Wert von April bis Oktober meist zwischen fünf und acht – Schutz ist also Pflicht.

Wenn Arbeiten im Schatten nicht möglich sind, sollten Beschäftigte lange Hosen und Hemden tragen. Die BG BAU empfiehlt außerdem eine Kopfbedeckung mit breiter Krempe oder Helme mit Nackenschutz.

Für das Gesicht gilt: Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 regelmäßig nachcremen. UV-Schutzbrillen nach Norm EN 166 und 172 mit seitlicher Abschirmung schützen die Augen zuverlässig.

 

 

Ausreichend trinken – Grundregel bei Hitze

Wer körperlich arbeitet, verliert viel Flüssigkeit. Deshalb sollten Beschäftigte pro Arbeitsschicht mindestens 2,5 Liter trinken – besser noch bis zu 4 Liter Wasser oder Schorlen.

 

 

Arbeitgeberpflichten auf der Baustelle

Arbeitgeber sind verpflichtet, Schutzmaßnahmen für Beschäftigte im Freien umzusetzen. Dazu gehören:

  • Arbeitszeiten in die Morgen- und Abendstunden verlagern
  • zusätzliche Pausen im Schatten ermöglichen
  • Sonnensegel oder Schirme aufstellen
  • Arbeitsbereiche ausreichend belüften



 

Notfallmaßnahmen bei Hitzeerkrankungen

Beschäftigte sollten Symptome von Hitzeschäden bei Kollegen frühzeitig erkennen und handeln:

  • Betroffene sofort in den Schatten bringen
  • Bewusstlose in stabile Seitenlage lagern
  • Ansprechbare mit leicht erhöhtem Kopf kühlen
  • Rettungsdienst über 112 alarmieren – nur Ärzte können den Ernst richtig einschätzen

 

Unerträgliche Hitze im Büro – was tun?

Auch in Baubüros können Temperaturen über 30 Grad die Konzentration und Gesundheit belasten. Laut ASR A3.5 „Raumtemperaturen“ gilt:

  • Arbeitsräume sollen 26 °C nicht überschreiten
  • ab 30 °C: Geräte im Minimalbetrieb, Arbeitszeiten anpassen, Kleidung lockern
  • ab 35 °C: Räume sind nicht mehr für Arbeit geeignet

Arbeitgeber müssen dann für Gegenmaßnahmen sorgen, auch wenn kein „hitzefrei“ vorgeschrieben ist.

Tipps für den Büroalltag:

  • Morgens lüften, dann Fenster schließen
  • Jalousien und Rollos konsequent nutzen
  • Viel trinken, leichte Kost bevorzugen, scharf gewürzte Speisen meiden

 

Arbeitszeitregelung im Sommer beachten

Von April bis November beträgt die werktägliche Arbeitszeit montags bis donnerstags 8,5 Stunden, freitags 7 Stunden – also 41 Stunden pro Woche und damit drei Stunden in der Woche mehr als von Dezember bis März. Baubetriebe können durch das Anheben der Arbeitszeit die Zahlung von Überstundenzuschlägen reduzieren.

Im Blogbeitrag „Arbeitszeitregelung am Bau richtig nutzen“ zeigen wir auf, was es im Zuge der Sommerarbeitszeit zu beachten gibt und wie man z. B. Arbeitszeiten richtig dokumentiert, so dass es zu keinen Rückforderungen durch die Agentur für Arbeit kommt.

 

 

Empfehlungen für die Praxis & Literaturhinweise

 


 

Tipp:

Vertiefen Sie Ihr Wissen und entdecken Sie praxisnahe Lösungen, die Ihren Baubetrieb weiterbringen. In den folgenden Empfehlungen finden Sie nützliche Inhalte und Materialien für Ihren Erfolg.

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