Wie Sie mit Effizienzsteigerung und Digitalisierung Ihren Baubetrieb wappnen
Die angespannte weltwirtschaftliche Situation hinterlässt auch in der Baubranche ihre Spuren. Jedoch nicht so stark wie angenommen. So lautet zumindest die Prognose einer aktuellen Studie der Strategieberatung EY-Parthenon. Der Hochbau solle sich nach einer kurzweiligen Stagnation erholen und sogar wieder wachsen. Eher verhalten optimistisch sieht das die Herbstumfrage vom Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB). Wie sich Baubetriebe für die aktuellen Herausforderungen rüsten können.
Steigende Baupreise, Engpässe von Rohstoffen sowie Mangel an Arbeitskräften und verfügbaren Bauland lassen die Branche weiter bangen. Doch auch wenn nach acht Jahren stetiger Wachstumsphase nun eine Stagnierung der Hochbaubranche für 2023 zu erwarten ist, kann verhalten von einem moderaten Wachstum im nächsten Jahr ausgegangen werden. So äußert sich die Studie zur Hochbauprognose, die im Juni 2022 der Strategieberatung EY-Parthenon veröffentlicht und im vergangenen Dezember aktualisiert wurde. EY-Parthenon ist die globale Strategieberatungsmarke von EY (Ernst & Young GmbH) und unterstützt Unternehmen in der Entwicklung und Umsetzung von Unternehmens-, Transaktions- und Transformationsstrategien. Sie befragten knapp 100 Führungskräfte großer Bauunternehmen nach ihrer Einschätzung und Erwartungen.
Verhaltene Prognosen der Experten
Maßgeblich für diese Prognose, wird die weiterhin starke Nachfrage im urbanen und regionalen Raum genannt sowie Sanierungen im Zuge von Klimaschutzvorkehrungen, die in diesem Jahr wieder vom Bund gefördert werden – ebenso wie der Neubau. Im privaten Wohnungsbau verzeichnete sich ein Wachstumsrückgang, was vor allem auf ungewisse Miet- und Kaufpreise sowie auf den Inflationsanstieg zurückgeführt werden kann, jedoch könnte sich das in diesem Jahr wieder langsam verbessern. Wir berichteten im Beitrag: Gute Neuigkeiten für Bauinteressierte und Baubetriebe: Neubauförderung in 2023 geplant. Vor allem die Nachfrage nach mehr Raum und Eigentum für Ein- bis Zweipersonen-Haushalte wächst weiter. Zudem bleibe der öffentliche Bau stabil, um die Branche zu stützen. So gibt die Studie an, dass die großen kommunalen Wohnungsbaugesellschaften im gewerblichen Wohnungsbau ein prognostiziertes Wachstum von 0,5 % und im öffentlichen Bau von 1,3 % zur Stabilität der Branche beitragen werden.
Anders als die Hochbauprognose von EY-Parthenon, prognostiziert die Herbstumfrage des ZDB eher einen trüben Ausblick auf 2023 unter Befragung von gut 1.600 Unternehmen. Während sich immerhin 33 % der Befragten positiv zur gegenwärtigen Geschäftslage äußern, erwarten verschwindend geringe 0,9 % eine bessere Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten. Dies schlägt sich durch die Rückgänge bei den Auftragseingängen im Hochbau und Straßenbau nieder. Allgemein gehen knapp zwei Drittel der Unternehmen von einer Verschlechterung der Geschäftsentwicklung aus. Das sind 15 % weniger als in der Frühjahrsumfrage, als noch von einer Verbesserung der Lieferkettenprobleme durch den Rückgang der pandemischen Lage, auszugehen war.
Die Frage nach dem „Wie wird es weitergehen?” beschäftigte auch die Teilnehmenden der BAU-Informationsgespräche am 24. Januar 2023, die von der Fachmesse BAU organisiert wurden. Das ifo-Institut berichtete dort, dass sich das Baugeschehen mittelfristig als robust erweise. Vor allem der europäische Bausektor solle von einem erneuten Rückgang verschont bleiben. Sie sehen eine Zunahme im gewerblichen und öffentlichen Hochbau ebenso wie im Tiefbau bis spätestens 2024, nachdem sich die wirtschaftliche Lage sowie die Schockstarre über die steigende Inflation langsam beruhigt.
Unterstützende Signale vom Bund
Neben den geplanten Fördermitteln für Neubau und Sanierungen, könnten weitere unterstützende Maßnahmen des Bundes, wie beispielsweise die Strom- und Gaspreisbremse, Signale setzen dem Auftragsrückgang entgegenzuwirken. Auch die geplante Verbesserung der Abschreibungsbedingungen könnten dem Mietwohnungsbau neuen Aufschwung bringen. Jedoch sollte die Euphorie mit Vorsicht betrachtet werden, denn auch wenn die Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) im Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im Oktober ein Plus von 7,3 % zum Vormonat verzeichnen, ist der reale Rückgang von - 12,9 % zum Vorjahresmonat nicht außer Acht zu lassen. Dazu zeigt sich auch der ZDB besorgt und noch unzureichend unterstützt.
„In der Wohnungsbauförderung braucht es jetzt eine ambitioniertere und mittelfristig verlässliche Politik mit Augenmaß. Sowohl beim Mietwohnungsbau als auch sozialen Wohnungsbau muss die Förderung vom EH-40-Standard abgekoppelt werden. Und für private Häuslebauer ist eine Nachfolgeregelung für das Baukindergeld dringend notwendig. Eine zusätzliche Senkung der Grunderwerbssteuer würde Bauwilligen ebenso etwas Planbarkeit bieten wie eine Ausweitung der Sonderabschreibungen im sozialen Wohnungsneubau auf 10 Prozent. Das würde den Wohnungsbau zumindest etwas ankurbeln“ (ZDB).
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Delle, die Pandemie sowie die Folgen des Ukrainekrieges hinterlässt, nicht ausbleiben wird und auch nicht vorbei ist. Entscheidend ist, wie die Betriebe der Baubranche damit umgehen und versuchen, diese Delle als Chance zu sehen. Dabei spielt vor allem ein mehrwertbringender Faktor eine prägende Rolle, um die eigenen Effizienzpotentiale stärker anzuheben und die eigene Performance, auch in schwierigen Zeiten zu verbessern, – die Digitalisierung.
Digitalisierung als Chance in der Krise verstehen
Den entscheidenden Mehrwert der Digitalisierung als Ausweg aus dem Auftragstief sieht auch EY-Parthenon-Partner Volkmar Schott: „Produktivitätsgewinne ließen sich aber auch über die digital gestützte Optimierung von Prozessen realisieren. Digitale Planungs- und Bauprozesse ermöglichen die effizientere Zusammenarbeit zwischen den Gewerken. Damit kann die Baubranche zusätzliche Prozesssicherheit erreichen, die Bauzeit teilweise deutlich verkürzen und die Produktivität steigern.“
Laut Herbstumfrage des ZDB wollen 60 % der befragten Bauunternehmen ihre Investitionen in Digitalisierung halten, 12 % sogar ausbauen. Um die Krise nicht nur auszusitzen, sondern zu nutzen, kann der Blick in den Betrieb Aufschluss darüber bringen, wo anfallende Kosten noch eingespart oder gesenkt werden können. Dies kann in der volatilen Krisensituation mehr Durchhaltevermögen schaffen. Ebenso wie die Optimierung eigener Prozesse für mehr Planungssicherheit sorgen kann. Dazu empfiehlt sich ein Blick in die systematische Analyse und Organisation des eigenen Unternehmens – die Geschäftsanalytik.
Tipp für alle, die immer den Überblick behalten möchten: Mit der smarten Lösung „BRZ 365 Business Intelligence“ von BRZ erhalten sie den vollumfänglichen Überblick über Bauprozesse, Projekte und wichtige Kennzahlen wie z. B. Liquidität oder Abrechnungsrückstand – interaktiv, aktuell und mobil. Wie das im Detail funktioniert und worauf Sie besonders achten sollten, erfahren Sie im kostenlosen Videotraining (hier ansehen).
Impulse und Ansatzpunkte für die zielgerichtete Weiterentwicklung Ihrer Digitalisierungsstrategie im Baubetrieb finden Sie auf www.brz.eu/de.
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