Digitalisierung im Bauwesen: Wo Deutschland steht und was fehlt
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BRZ Redaktion 30.6.2023
Die deutsche Bauwirtschaft erlebt einen deutlichen Auftragsrückgang im Wohnungsbau, der für Unternehmen, Politik und Gesellschaft weitreichende Folgen haben könnte. In diesem Artikel beleuchten wir die aktuellen Zahlen, die Hauptgründe für den Einbruch und welche Auswirkungen sich daraus ergeben – sowie, welche Schritte jetzt notwendig sind.
Inhaltsverzeichnis
Mögliche Auswirkungen auf Branche und Gesellschaft
Laut Statistischem Bundesamt stieg der preisbereinigte Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im Februar 2023 gegenüber Januar 2023 zwar um 4,2 %, doch im Vergleich zum Februar 2022 ging er um 15,4 % zurück. Besonders gravierend war der Einbruch im Hochbau mit einem Minus von 29 %. Seit September verzeichnet der Wohnungsbau sogar einen kontinuierlichen Auftragsrückgang von mehr als 25 % pro Monat und seit Dezember liegt dieser Wert bei über 30 %.
Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielfältig. Zum einen haben gestiegene Kosten für Baumaterialien und Löhne die Baupreise erheblich in die Höhe getrieben. Zum anderen erschweren die deutlich höheren Zinsen für Baufinanzierungen Investitionen in neue Projekte. Zusätzlich werfen die Verbände der Bauwirtschaft der Bundesregierung eine unzureichende Förderpolitik vor, die Bauwillige entmutige und so den Negativtrend verstärke. Diese Faktoren zusammen führen dazu, dass sich viele geplante Bauprojekte nicht mehr rentieren und verschoben oder ganz gestrichen werden.
Der Rückgang im Wohnungsbau hat mehrere schwerwiegende Konsequenzen. Er gefährdet Tausende Arbeitsplätze in der Bauwirtschaft und könnte dazu führen, dass die Klimaschutzziele im Wohnbereich nicht erreicht werden. Noch drängender ist der bereits bestehende Wohnungsmangel in Deutschland, der sich durch die geringere Bautätigkeit weiter verschärfen wird. Die Folge könnten steigende Miet- und Immobilienpreise sein, was die Lebensqualität vieler Menschen beeinträchtigen würde.
Die aktuelle Situation im deutschen Wohnungsbau ist besorgniserregend. Um die negativen Auswirkungen abzumildern, müssen sowohl die Bundesregierung als auch die Bauwirtschaft reagieren. Notwendig sind Investitionen in den sozialen Wohnungsbau, eine Anpassung der Förderpolitik und ein Umdenken in der Branche selbst, um zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln. Bauunternehmen können dabei von einer stärkeren Digitalisierung und der Optimierung ihrer Prozesse profitieren. Effizientere Arbeitsweisen helfen, Kosten zu sparen und sich im Wettbewerb zu behaupten.
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